Tactmesser (1882)
Tactmesser [heutige Schreibweise: Taktmesser], siehe Metronom. [Reissmann Handlexikon 1882, 546]
Siehe auch: Metronom.
Rubrik: Handlexikon Tonkunst 1882 / Taktmesser | Autor: August Reissmann (Hg.)
von August Reissmann (Hg.) · Published 17. August 2024
Tactmesser [heutige Schreibweise: Taktmesser], siehe Metronom. [Reissmann Handlexikon 1882, 546]
Rubrik: Handwörterbuch Tonkunst 1879 / Taktmesser | Autor: F. Riewe
von F. Riewe · Published 17. August 2024
Taktmesser, Chronometer, Metronom, Metrometer: Eine Maschine, die den Grad der rhythmischen Bewegung oder des Zeitmaßes des Taktes, insofern er gleichbedeutend mit Tempo genommen wird, d. h. die Zeitwährung der Taktteile oder auch der Taktglieder angibt.
Zu allgemeinerer Anerkennung als die früheren Versuche Palletiers, Harrisons, Stückels etc. gelangte der Taktmesser Mälzels in Wien. Derselbe besteht aus einem pyramindenförmigen Gestell, in welchem sich das Zapfenlager für ein Pendel befindet. Die Pendelstange ist über dem Drehungspunkt nach oben verlängert, und hier ist ein durch die Reibung festgehaltenes hülsenförmiges Gewicht längs einer Skala von 50-160'' verschiebbar - je höher letzteres gestellt wird, desto langsamer werden die Pendelschläge. Der Komponist hat nun, um sein Tempo für ein Tonstück festzustellen, nur anzugeben, auf welchen Grad der Pendel gestellt werden soll, um die Dauer des Taktteils, Taktgliedes, bei schnellerer Bewegung auch des halben oder ganzen Taktes zu bestimmen. Stellt man das Pendel z. B. auf 60, so schlägt es in der Minute 60 mal, gibt also Sekunden an.
Findet man nun über einem Tonstück die Bezeichnung
so zeigt dies an, dass die Viertelnoten in solcher Geschwindigkeit genommen werden sollen, als die Schläge des auf 60 gestellten Pendels angeben, d. h. auf jedes Viertel kommt eine Sekunde.
zeigt demnach eine noch einmal so große Geschwindigkeit an.Gottf. Weber empfiehlt das einfache Fadenpendel als Taktmesser. Da ein solches bekanntlich desto geschwinder schwingt, je kürzer es ist, und um so langsamer, je länger es ist, so gebraucht man nur am Anfang eines Tonstücks die Länge des Pendels anzugeben, dessen Schläge den Taktteilen des Tonstücks entsprechen, zum Beispiel Allegro 8'' rheinisch 2/4, d. h. in dem Allegro sollen die Taktteile (hier Viertel) so geschwind genommen werden wie die Schwingungen eines 8 rheinische Zoll langen Pendels. Die Pendelschwingung bedeutet hier einen Taktteil. [Riewe Handwörterbuch 1879, 252]
Rubrik: Musikalisches Lexicon 1865 / Taktmesser | Autor: Arrey von Dommer
von Arrey von Dommer · Published 19. Dezember 2023
Taktmesser, Metronom, Metrometer, Chronometer, siehe Metronom. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 821]
Rubrik: Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840 / Taktmesser | Autor: August Gathy (Hg.)
von August Gathy (Hg.) · Published 29. Januar 2017 · Last modified 14. Juli 2023
Tactmesser [Taktmesser], Zeitmesser, Chronometer, Metrometer, Métronome (französisch), ein mechanisches Kunstwerk, wodurch jeder Grad der Bewegung des Zeitmaßes aufs genaueste angezeigt und folglich jedes Schwanken in der Zeitbestimmung vermieden werden kann.
Schon Ende des 17ten Jahrhunderts erfanden Loulié und dann Sauveur und Laffilard in Paris solche Instrumente, und später machten Pelletier, Harrison, 1782 Duclos und 1784 Reneaudin ähnliche Versuche (Rhythmometer, Chronometer, Metrometer); desgleichen Bürja in Berlin, Weißke in Meißen und hauptsächlich 1801 Stöckel in Burg, dessen Erfindung Mälzl in Wien 1817 unter obiger Benennung (Metronom) zur höchsten Vollkommenheit brachte.
Der Hauptbestandteil dieses Instruments ist ein in Grade abgeteilter Pendel, auf welche ein verschiebbares Gewicht, wie es erforderlich ist, gestellt werden kann; je tiefer dieses steht, je langsamer natürlich sind die Schwingungen. Diese Bestimmung des Zeitmaßes ist ziemlich allgemein angenommen und wird in Tonstücken durch metronomische Zeichen gewöhnlich bemerkt, z. B. [Viertel] = 92, d. h. die Viertel so geschwind als die Schläge des Pendels, wenn das Gewicht auf 92 steht.
Einen vom Kantor Weißke erdachten, einfachen und wohlfeilen Zeitmesser hat Gottfr. Weber mit hinzugefügter Reduktionstabelle bekannt gemacht. Derselbe besteht in einem Faden, an dessen Ende eine Bleikugel oder ein sonstiges Gewicht von beliebiger Größe befestigt ist, und der an einem Ende gehalten und am ander n durch einen mäßigen Stoß oder Schwung in Bewegung gesetzt wird. Auf diesem Faden ist das Zeitmaß durch Einteilung verzeichnet, die mit denen des Mälzlschen Metronoms korrespondieren, und zwar nach rheinischem oder Wiener Zollmaß; so dass den Pendelschwingungen eine bestimmte Langsamkeit oder Schnelle der Bewegung gegeben wird, jenachdem man den Faden höher oder tiefer nimmt, d. h. verlängt [verlängert] oder verkürzt. Das Verhältnis der Metronomgrade zu den rheinl. Zollen auf dem Fadenpendel und den französischen Centimètres ist folgendes:
Mälzl Rh. Zoll Metrisch [m] 50 55 1,43 52 50 1,32 54 47 1,22 56 44 1,14 58 41 1,06 60 38 1,00 63 34 0,90 66 31 0,82 69 29 0,75 72 26 0,70 76 24 0,62 80 21 0,56 84 19 0,50 88 18 0,46 92 16 0,42 96 15 0,38 100 14 0,35 104 13 0,33 108 12 0,30 112 11 0,28 116 10 0,26 120 9 0,25 126 8 0,22 132 7½ 0,20 138 7 0,18 144 6½ 0,17 152 6 0,15 160 5 0,14
Jean-Baptiste Lully:
Menuett in D-Moll
Noten für Klavier zum Nachspielen
die übermäßige Prime im harmonischen Satz bei Mozart