Musiklexikon: Was bedeutet Mälzel, Johann Nepomuk?

Mälzel, Mälzl (1882)

Mälzel oder Mälzl, geschickter und berühmter deutscher Mechanikus, geboren am 15. August 1772 in Regensburg und starb Anfang August 1838 auf einer Reise von La Guayra nach Philadelphia. Er hat mehrere Instrumente und Automaten erfunden, namentlich aber ist er durch den nach ihm benannten Metronom bekannt geworden (siehe dort). [Reissmann Handlexikon 1882, 252]

Mälzel (1882)

Mälzel (Mälzl), Johann Nepomuk, geschickter Mechaniker, geboren 15. August 1772 zu Regensburg, gestorben 21. Juli 1838 in Amerika. Sohn eines Orgelbauers, ließ sich 1792 zu Wien als Musiklehrer nieder, machte sich aber bald einen Namen durch Konstruktion verschiedener mechanischer Musikwerke (einer Art Orchestrion (Panharmonion), eines Trompeter-Automaten wie auch eines mechanischen Schachspielers) und wurde 1808 zum Hofmechanikus ernannt. Ein bleibendes Verdienst erwarb er sich durch die Konstruktion (1816) des heute unter seinem Namen allbekannten Taktmessers oder Metronoms (siehe dort). Die Autorschaft der Idee wurde ihm freilich erfolgreich durch den Mechanikus Winkel in Amsterdam streitig gemacht. Diesem Metronom ging ein anderer einige Jahre voraus, der eine Verbesserung des Stöckelschen war (vergleiche Loulié).

Mälzel konstruierte auch Gehörrohre, von denen unter anderen Beethoven Gebrauch machte. Bekannt ist, dass Mälzel, der mit Beethoven anfänglich befreundet war, dessen gerechten Zorn erregte durch Unterschlagung einer Partitur der "Schlacht von Vittoria" [Beethovens Opus 91]. Mälzel machte mit seinen Automaten ausgedehnte Reisen, zuletzt auch nach Amerika, und starb schließlich an Bord der amerikanischen Brigg Otis. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 545]