Musiklexikon: Was bedeutet Synkope?

Synkope, Syncopatio (1879)

Synkope, Syncopatio (vom Griechischen), Zusammenziehung, Rückung (siehe dort) der Taktglieder findet statt, wenn ein Klang auf einer leichteren Zeit eintritt und in die folgende schwerere hinüber dauert. Ein solcher Klang heißt auch synkopierte Note und erhält jederzeit, auch gegen das natürliche Taktgefühl, den Akzent, daher synkopieren oder solche Noten spielen.

Die Synkope oder Zusammenziehung mit Akzentverschiebung, z. B.:

Synkope (Riewe 1879)

Synkope, Zusammenziehung mit Akzentverschiebung

Ähnlich werden akzentuiert die synkopische Bindung (a) und die synkopische Gruppierung (b):

Synkope (Riewe 1879)

synkopische Bindung (a), synkopische Gruppierung (b)

[Riewe Handwörterbuch 1879, 249]

Syncopatio, Syncope, Synkope (1840)

Syncopatio, Syncope (französisch), Synkope, Zusammenziehung, ein Verrücken der Taktglieder aus der denselben eigentümlichen Lage, ist die Verbindung der zweiten Hälfte des ersten Taktteils mit der ersten Hälfte des folgenden zu einem Ton. Die synkopierte Bewegung entsteht dadurch, dass eine Stimme einen Ton in einer schlechten [unbetonten] Taktzeit angibt und noch auf der folgenden guten [betonten] aushält, so dass der Anschlag auf die leichte Zeit, auf die schwere aber kein Anschlag fällt, was für das rhythmische Gefühl etwas Widerstrebendes hat.

Synkope (Gathy 1840)

Synkopen, Beispiele

Synkope (Gathy 1840)

Auf der synkopierten Bewegung beruht die rhythmische Rückung des Imbroglio, Tempo rubato usw. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 452]