Si (1878)

Si, die siebente, dem Ton H zukommende Silbe der modernen Solmisation, die den sogenannten Guidonischen Silben: ut, re, mi, fa, sol, la, si [sic!] zugefügt wurde. Es soll dies zuerst von Ericius Puteanus, nach anderen von Waelrant geschehen sein. Noch früher, schon im 15. Jahrhundert, scheint das Bedürfnis nach einer siebenten Silbe für den siebenten Ton rege geworden zu sein und bereits Anselmus Parmensis soll sich als solcher der Silbe Ho oder Si bedient haben. Joh. Caram. Lobkowiz (1606 zu Madrid) wandte die Silbe Ni, Andreä Lorense die Silbe Bi an zur Vervollständigung der Tonleiter. Unter den Deutschen scheint Prasberger der erste gewesen zu sein, der eine solche siebente Silbe anwandte und zwar Si (siehe Solmisation).

Si, bei den Italienern und Franzosen der Name des siebenten Tons der C-Dur-Tonleiter, also h. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1878, 247]