Musiklexikon: Was bedeutet Schleifer?

Schleifer (1882)

Schleifer (französisch: Coulé), eine Verzierung, die aus dem Vorschlag von zwei oder auch mehr Noten in Sekundfolge, in der Regel von unten nach oben, besteht und jetzt stets in kleinen Noten vorgeschrieben wird:

Schleifer (Riemann 1882)

Schleifer, Notation und Ausführung

Schleifer (Riemann 1882)

Sehr beliebt war früher die geschleifte Terz, gefordert durch:

Schleifer (Riemann 1882)

geschleifte Terz

[Riemann Musik-Lexikon 1882, 814]

Schleifer (1879)

Schleifer, deutscher Nationaltanz im 3/8-Takt, besteht aus zwei Reprisen und 8 Takten.

Schleifer auch eine Spielmanier, wo an eine Hauptnote mehrere Nebennoten von oben oder von unten geschwind angeschleift, als kurze Vorträge behandelt und in kleinen Noten ausgeschrieben werden.

Schleifer (Riewe 1879)

Schleifer (Spielmanier)

Schleifer (Riewe 1879)

Einen mehr als dreitönigen Schleifer (c) nennt man Tirade. [Riewe Handwörterbuch 1879, 231 und 299]

Schleifer (1865)

Schleifer.
a) Eine Spielmanier (französisch: Coulé), bestehend aus zwei Noten von geringem Zeitwert, welche auf- oder absteigend einer melodischen Hauptnote voraufgehen und, nach Vorschlagsart, schnell an dieselbe angeschleift werden. Für gewöhnlich schreibt man ihn, wie in nachstehendem Beispiel a, mit kleinen Vorschlagsnoten aus, die nicht in den Takt eingeteilt werden; die melodische Hauptnote hat den Akzent. Oder man setzt seine erste Neben- und die Hauptnote als Terz übereinander, trennt sie aber durch einen kleinen Querstrich, der, von links nach rechts aufwärtsgehend, den Schleifer aufwärts, in derselben Richtung abwärtsgehend, den Schleifer herunterwärts anzeigt. Beispiel b ist die Notierung, c die Ausführung:

Schleifer (Dommer 1865)

Schleifer, Notierung und Ausführung

b) Ein walzerartiger deutscher Tanz, dessen Melodie im 3/8-Takt gesetzt und in geschwinder Bewegung ausgeführt wird. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 746]