Parodie (1840)
Parodie (griechisch, Nebengesang),
- so viel wie Antiphonie im Wechselgesang;
- der veränderte Text eines schon komponierten Gesangstücks.
Was bedeutet der Begriff "Parodie" als musikalischer Fachterminus? Musikologische Erläuterungen aus Musiklexika des 19. Jahrhunderts, gesammelt im historischen Online-Musiklexikon von musikwissenschaften.de
Rubrik: Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840 / Parodie | Autor: August Gathy (Hg.)
von August Gathy (Hg.) · Published 16. Dezember 2023
Parodie (griechisch, Nebengesang),
- so viel wie Antiphonie im Wechselgesang;
- der veränderte Text eines schon komponierten Gesangstücks.
Rubrik: Musik-Lexikon 1882 / Parodie | Autor: Hugo Riemann
von Hugo Riemann · Published 7. November 2023
Parodie (griechisch, "Parallelgesang"), Nachahmung eines Kunstwerks in karikierender Weise und zwar unter Beibehaltung der Form, während die Travestie zugleich eine andre Einkleidung ist. Doch werden beide nicht streng geschieden.
Die Komponisten des 16. Jahrhunderts brauchten das Wort Parodie auch noch in anderem Sinn und nannten z. B. eine Messe, welche auf den Tenor einer bekannten Motette gearbeitet war, "Missa parodia". [Riemann Musik-Lexikon 1882, 676]
Rubrik: Musikalisches Conversations-Lexikon 1870-1883 / Parodie | Autor: August Reissmann (Hg.)
von August Reissmann (Hg.) · Published 25. Januar 2019 · Last modified 5. Februar 2019
Parodie (parodia, παρωδία), Gegengesang, heißt die Umdichtung allgemein bekannter und berühmter Gedichte, so dass bei geringer Veränderung der Worte ein anderer Sinn herauskommt, dieser meist ins Komische, Lächerliche verkehrt wird. Die homerischen Gesänge wurden namentlich häufig parodiert. Das älteste bekannte Beispiel derart ist ein Fragment des Assios; als eigentlicher Begründer der Parodie wird indes Hipponax bezeichnet. In den Kreis der Poesie zog erst die attische Komödie die Parodie und bei Aristophanes besonders finden wir eine Menge parodierter Verse von Euripides, Aeschylos und den Dithyrambogaphen.
Auch auf die Musik angewendet bezieht sie sich meist auf den Text, indem ernsten Melodien komische Texte untergelegt werden. Doch sind auch rein musikalische Parodien mit Erfolg versucht worden, indem ernste Melodien mit komisch wirkender Begleitung usw. versehen wurden. Dass man in früheren Jahrhunderten auch ernsthafte Bearbeitungen, selbst kirchliche Tonstücke, Parodia nannte, ist am anderen Ort bereits erwähnt. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1877, 20]
Jean-Baptiste Lully:
Menuett in D-Moll
Noten für Klavier zum Nachspielen
die übermäßige Prime im harmonischen Satz bei Mozart