Musiklexikon: Was bedeutet Mälzel, Johann Nepomuk?

Mälzel, Mälzl (1929)

Mälzel (Mälzl), Johann Nepomuk, geboren 15· Aug. 1772 zu Regensburg, gestorben 21. Juli 1838 auf der Überfahrt von La Guagra nach Philadelphia (Amerika); Sohn eines Orgelbauers, ließ sich 1792 zu Wien als Musiklehrer nieder und machte sich bald einen Namen durch Konstruktion mechanischer Musikwerke (einer Art Orchestrion, Panharmonion, das er 1807 in Paris verkaufte, eines Trompeter-Automaten, 1808, wie auch eines mechanischen Schachspielers) und wurde 1808 zum Hofkammermaschinisten ernannt. Allbekannt wurde er durch die Konstruktion (1816) des seinen Namen tragenden Taktmessers oder Metronoms (siehe dort), an dessen Herstellung aber der Mechanikus Winkel in Amsterdam stark beteiligt war.

Mälzel verfertigte auch Hörrohre, von denen u. a. Beethoven Gebrauch machte. Auf Mälzels Anregung und unter seiner Mitwirkung schrieb Beethoven seine Schlacht von Vittoria (zunächst für das Panharmonion, dann auch für Orchester), geriet aber später wegen des Eigentumsrechts mit Mälzel in Konflikt. Vgl. Thayer, Beethoven III, 2, S. 602 bis 609, auch 382ff u. ö.

Mälzel machte mit seinen Automaten viele Reisen, lebte nach 1817 zunächst in Paris, wo er eine Automatenwerkstatt einrichtete, später, seit 1826, aber in Amerika, wo er reich wurde, und starb schließlich an Bord der amerikanischen Brigg Otis. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1095]

Mälzel, Mälzl (1882)

Mälzel oder Mälzl, geschickter und berühmter deutscher Mechanikus, geboren am 15. August 1772 in Regensburg und starb Anfang August 1838 auf einer Reise von La Guayra nach Philadelphia. Er hat mehrere Instrumente und Automaten erfunden, namentlich aber ist er durch den nach ihm benannten Metronom bekannt geworden (siehe dort). [Reissmann Handlexikon 1882, 252]

Mälzel (1882)

Mälzel (Mälzl), Johann Nepomuk, geschickter Mechaniker, geboren 15. August 1772 zu Regensburg, gestorben 21. Juli 1838 in Amerika. Sohn eines Orgelbauers, ließ sich 1792 zu Wien als Musiklehrer nieder, machte sich aber bald einen Namen durch Konstruktion verschiedener mechanischer Musikwerke (einer Art Orchestrion (Panharmonion), eines Trompeter-Automaten wie auch eines mechanischen Schachspielers) und wurde 1808 zum Hofmechanikus ernannt. Ein bleibendes Verdienst erwarb er sich durch die Konstruktion (1816) des heute unter seinem Namen allbekannten Taktmessers oder Metronoms (siehe dort). Die Autorschaft der Idee wurde ihm freilich erfolgreich durch den Mechanikus Winkel in Amsterdam streitig gemacht. Diesem Metronom ging ein anderer einige Jahre voraus, der eine Verbesserung des Stöckelschen war (vergleiche Loulié).

Mälzel konstruierte auch Gehörrohre, von denen unter anderen Beethoven Gebrauch machte. Bekannt ist, dass Mälzel, der mit Beethoven anfänglich befreundet war, dessen gerechten Zorn erregte durch Unterschlagung einer Partitur der "Schlacht von Vittoria" [Beethovens Opus 91]. Mälzel machte mit seinen Automaten ausgedehnte Reisen, zuletzt auch nach Amerika, und starb schließlich an Bord der amerikanischen Brigg Otis. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 545]