Harmonika, Glasharmonika (1911)

Die Harmonika (Glasharmonika). Dieses Instrument wurde von Benjamin Franklin gegen 1763 erfunden und durch die Engländerin Miss Daves und später durch Frick (Hoforganist in Durchlach i. Baden) in Deutschland bekannt. […]

Die Noten wurden wie beim Klavier auf zwei Liniensystemen und teils in Violin-, teils in Bassschlüssel notiert. Die nachstehenden Beispiele sind der "Anleitung zum Selbstunterricht auf der Harmonika" von Joh. Chr. Müller, Leipzig 1788, entnommen (NB: Die angegebenen Zahlen bedeuten den Fingersatz, 0 mit dem Ballen der linken Hand).

Notation für Glasharmonika

Notation für Glasharmonika

[…] Kompositionen für das Instrument hat u. a. W. A. Mozart geschrieben. Genannt sei hier das Adagio und Rondo (Köch.-Verz. Nr. 617) [komplett bei Amazon°] für Harmonika, Flöte, Oboe, Viola und Violoncello, das er für die in frühester Jugend erblindete Marianne Kirchhäuser, eine bedeutende Harmonikavirtuosin, schrieb; dasselbe lautet:

Komposition für Glasharmonika von Mozart

Komposition für Glasharmonika von Mozart

Hervorragende Virtuosen auf der Glasharmonika waren Dussek, Breitkopf, Rost, Wege, Thielmann, Kammerjunker von Bodenhausen und Demoiselle Bause. Später erhielten die Instrumente durch Bartl und Röllig eine Klaviatur.

Glasharmonika mit Tasten

Tasten-Glasharmonika von Franz Konrad Bartl

Literatur:

  • Bartl, Fr. Konrad, Abhandlung von der Tastenharmonika, Brünn 1798. [dig. Faksimile]
  • Müller, Joh. Christian, Anleitung zum Selbstunterricht auf der Harmonika, Leipzig 1788. [dig. Faksimile]
  • Pohl, K. F., Zur Geschichte der Glasharmonika, Wien 1862.
  • Röllig, J. L., Über die Harmonika. Ein Fragment, Berlin 1787. [dig. Faksimile]

[Teuchert/Haupt Musik-Instrumente 1911, 189ff]