Musiklexikon: Was bedeutet Ganzer Takt?

Ganzer Takt, Notation

Ganzer Takt (1865)

Ganzer Takt, eine Benennung unseres Viervierteltaktes, wahrscheinlich daher stammend, dass die Semibrevis, welche als unsere Ganze Note die Einheit dieser Taktart ausmacht, früher schon als ganzer, d. h. durch Niedersenken und Erheben der Hand gemessener Schlag oder Tactus galt, auch der Tactus genannt wurde. Gegenwärtig [um 1865] ist die Semibrevis die größte der allgemein üblichen Notengattungen. In ihr, als dem Ganzen, sind bekanntlich alle übrigen Notengattungen als Teile enthalten. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 349]

Ganzer Takt (1802)

Ganzer Takt. Dieser Ausdruck bezeichnet die aus zwei Zweivierteltakten zusammengesetzte Taktart, die mit einem nicht durchgestrichenen C bezeichnet [gekennzeichnet] wird und bei welcher das erste und dritte Viertel die guten [betonten] Taktzeiten, das zweite und vierte Viertel aber die schlimmen [unbetonten] Taktzeiten bilden.

Den Namen ganzer Takt hat diese Taktart ohne Zweifel daher erhalten, weil dabei der ganze Schlag, der den vollen Maßstab ausmacht, nach welchem die verschiedenen Notengattungen abgeteilet werden, einen Takt ausfüllt. Siehe Takt. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 627f]