Alterirte Dissonanzen (1833)

Alterirte Dissonanzen [heutige Schreibweise: Alterierte Dissonanzen] nennen einige ältere Tonlehrer diejenigen Dissonanzen, die in ihrem unveränderten, d. h. ihnen eigentlich zukommenden Verhältnis durch sich allein dissonieren würden, die aber in dem temperierten Tonzirkel nur durch ihre Verbindung (mit mehreren Tönen) dissonieren. Dergleichen sind

  1. die übermäßige Sekunde, z. B. c-dis (die nämlich allein angegeben auf einem Klavierinstrument ebenso klingt, wie die kleine Terz c-es, und folglich nicht eher wirklich dissoniert, bis wenigstens noch ein dritter Ton hinzukommt), und ihre Replik, die verminderte Septime;
  2. die übermäßige Terz und verminderte Sexte;
  3. die verminderte Quarte und die übermäßige Quinte.

[Häuser Musikalisches Lexikon 1833a, 20]