Tongeschlechter (1879)

Tongeschlechter, Klanggeschlechter, nach altgriechischem Tonsystem die 3 Gattungen von Tonfortschreitungen, der diatonischen, die sich in Ganz- und Halbtönen bewegt, der chromatischen, die durch lauter Halbtöne geht, und der enharmonischen Fortschreitung, in der alle Töne mit ihren enharmonischen Doppelnamen auftreten. Da indessen die beiden letzteren einer selbstständigen Existenz entbehren und ungeeignet sind, Grundlagen im System musikalischer Komposition zu werden, so bezieht die neuere Theorie den Namen Tongeschlechter nur auf die allein wesentliche diatonische Fortschreitung und unterscheidet das harte oder Durgeschlecht und das weiche oder Mollgeschlecht (siehe Tonleiter und Tonart). [Riewe Handwörterbuch 1879, 262]