Symphonie concertante (1929)
Symphonie concertante (französisch) ist der Name, unter welchem sich das Concerto grosso (siehe dort) nach der Stilwandlung um 1750 weiter fortsetzte, nämlich ein Orchesterwerk mit mehreren konzertmäßig behandelten, mit virtuosen Soli bedachten Instrumenten. Der Form nach schließt sich aber die Symphonie concertante durchaus der Sinfonie an, wie sie die Mannheimer geschaffen haben.
Die letzten Concerti grossi (im alten Stil der Corelli-Epoche) mögen wohl noch zeitlich mit den ersten konzertanten Sinfonien zusammenfallen. Doch ist zu betonen, dass Joh. Stamitz nur Violinkonzerte (in der alten Konzertform) und noch keine Konzertanten geschrieben hat; auch unter den Sinfonien von Fr. X. Richter und Filtz finden sich noch keine Konzertanten, und bei Holzbauer und Toeschi treten sie erst spät ganz vereinzelt auf. Die Hauptkomponisten der Symphonie concertante sind Karl Stamitz und C. Cannabich, besonders der erstere (26 konzertante Sinfonien, meist mit zwei Violinen oder Violine und Viola - Karl Stamitz war Bratschenvirtuose), auch V., Via. und Vc. als Soloinstrumente, eine mit einem Concertino von Violine, Oboe, Horn und Fagott); aber auch Haydn hat in seinen Tageszeiten-Sinfonien der Symphonie concertante seinen Tribut gezollt, und noch in den Soli seiner Londoner Sinfonien sind Spuren des Konzertierens bemerkbar. Die letztgeschriebene Symphonie concertante ist Brahms' Doppelkonzert op. 102. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1797f]