Musiklexikon: Was bedeutet Salve regina?

Salve regina (1865)

Salve regina, Anfangsworte einer Sequenz an die Mutter Gottes. Über den eigentlichen Verfasser ist man nicht einig. Einige halten Petrus, Bischof von Compostella, dafür, Cardinal Bona gibt Hermanus Contractus 1059 an. Die Schlussworte "o Clemens o pia o dulcis virgo Maria" sollen von Bernardus von Claravallis hinzugefügt sein (Bona, Div. Psalmod. 577f).

In der römischen Kirche wird dieser Gesang nur an gewissen Tagen, nach einigen Regeln jedoch vom Trinitatisfeste bis ersten Advent täglich nach dem Completorium in feierlichem Tone rezitiert. Später wendeten ihn die Protestanten, etwas abgeändert, auf Christus an. In der unten* angeführten Gestalt ist er zuerst 1525 in der Bartholomäuskirche zu Erfurt gesungen worden.

* Salve Rex aeternae misericordiae, vita, dulcedo et spes nostra, salve. Ad te clamamus exules Filii Evae Ad te suspiramus, gementes et flentes in hac lacrymarum valle. Eia ergo, Advocate noster, illos tuos miscricordes oculos ad nos converte, et pium benedictum Sanctum Patrem tuum nobis post hoc exilium ostende. O clemens, o pie, o proles Mariae!
[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 741]

Salve regina (1882)

Salve regina heißt nach den Anfangsworten die Antiphone an die Jungfrau Maria: "Salve Regina, Mater misericordiae" ("Sei gegrüßt, Königin, Mutter der Barmherzigkeit"), welche in der katholischen Kirche in der Zeit vom Trinitatisfest bis zum ersten Adventabend nach dem Completarium täglich rezitiert wird. [Reissmann Handlexikon 1882, 460]