Musette (1865)

Musette.

  1. Eine Art Sackpfeife, besonders die ehedem in Frankreich sehr gebräuchliche mit ordentlichem Blasebalg.
  2. Ein ländlicher, wahrscheinlich vorzugsweise für dieses Instrument bestimmter oder doch von ihm herstammender Tanz von lustigem, naivem und einschmeichelndem Wesen, im 6/8-Takt, mäßig schnell bewegt.
  3. Eine auch in Suiten und Partiten vorkommende, jetzt [um 1865] aber veraltete Art kleiner Tonstücke im 6/8-Takt, der Giga ähnelnd, aber von etwas langsamerer Bewegung und mehr gebundenem als gestoßenem Vortrage. Den Namen führen sie als Nachahmungen der Dudelsackmusik, indem, ähnlich dieser, ihr Bass immer orgelpunktartig auf der Tonika oder Dominante fortklingt.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 579]