Musiklexikon: Was bedeutet Improperia?

Improperien (1929)

Improperien (lateinisch: Improperia, "Vorwürfe"), die Klage des leidenden Heilands am Kreuz, Antiphonen und Responsorien, die am Karfreitag vor der Messe gesungen werden, und zwar nach alter (Gregorianischer) Melodie. In der Sixtinischen Kapelle zu Rom werden die Improperien seit 1560 nach der Bearbeitung Palestrinas (als "Fauxbourdons", in mehrstimmigem, schlichtem Satze, Note gegen Note) gesungen. Der Text der Improperien beginnt mit: Popule meus, quid feci tibi? [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 799]

Improperia (1879)

Improperia (lateinisch, Plural: Improperien), eine besondere Gattung der Kirchenmusik. Zu dem Gottesdienst der römisch-katholischen Kirche gehört am Karfreitag auch die Verehrung des Kreuzes. Am vorhergehenden Tage sind alle Altäre ihres Schmuckes beraubt, alle Bilder verhüllt worden, jetzt wird, ehe der Geistliche die Tags vorher geweihte, in das heilige Grab niedergelegte Hostie erhebt und genießt, nur das Kreuz enthüllt, als Gegenstand der Verehrung. Paarweise nahen sich die Gläubigen, während dessen ertönen die Improperien. Berühmt sind die Improperien von Palestrina. [Riewe Handwörterbuch 1879, 126]