Musiklexikon: Was bedeutet Cotillon?

Cotillon (1929)

Cotillon (französisch), der bekannte als Schluss von Bällen beliebte Tanz mit allerlei scherzhaften Arrangements (Austeilen von Orden usw.), ist nicht, wie Fr. M. Böhme meint, erst um 1820 aufgekommen, sondern bereits im 18. Jahrhundert bekannt. 1769 erschien bei Beyer in Halle: Sammlung einer neuen Art (!) gedruckter Contratänze oder Cotillons (vgl. Hamburgische Unterhaltungen 1769 II 164). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 349]

Cotillon (1873)

Cotillon (französisch), wörtlich übersetzt: der Unterrock, ein aus Frankreich stammender Gesellschaftstanz, der mit einer großen Ronde beginnt und endigt und aus mehreren Figuren (Touren) besteht, deren Arrangement dem Geschmack des Tanzmeisters überlassen ist. Die Auflösung dieser meist aus Gesellschaftsspielen zusammengesetzten Figuren geschieht, indem sämtliche Tanzpaare im Walzer, Schottisch, Galopp usw. herumtanzen.

Der Cotillon beschließt in der Regel den Ballabend, weshalb ihm so viel Abwechslung wie möglich zuerteilt wird. Seine Geschichte weist bis auf Ludwigs XIV. Zeiten hinauf, wo er ganz im Gegensatz ein einfacher Tanz in der Art einer Branle war und den Ball eröffnet haben soll. [Mendel Musikalisches Lexikon 1873, 4]