Barock (1882)
Barock (französisch: baroque, italienisch: barocco), wunderlich, seltsam. [Reissmann Handlexikon 1882, 37]
Rubrik: Barock / Handlexikon Tonkunst 1882 | Autor: August Reissmann (Hg.)
von August Reissmann (Hg.) · Published 19. Mai 2024
Barock (französisch: baroque, italienisch: barocco), wunderlich, seltsam. [Reissmann Handlexikon 1882, 37]
Rubrik: Barock / Musikalisches Lexicon 1865 | Autor: Arrey von Dommer
von Arrey von Dommer · Published 19. Mai 2024
Barock, barocco, nennt man in der Kunst wie auch im gewöhnlichen Leben, was durch verworrene Überladung mit heterogenen Einzelheiten und prätentiösen Sonderbarkeiten als Ausdruck einer ebenso verworrenen wie überspannten Empfindung und Vorstellung sich kundgibt. Eine gewisse Art Genialität kann unter Umständen aus dem Barocken sich herauserkennen lassen, aber immer nur eine zerfahrene Genialität, der Klarheit und Organisationsvermögen fehlen und die es daher zu keiner Einheit bringt, sondern eben nur durch Gewaltsamkeit im Aufstellen und Zusammenbringen von Ungehörigem, durch anspruchsvolle Originalitätssucht ihren Mangel an Echtheit beweist. In der Musik äußert sich diese Eigenschaft durch Anhäufung gesuchter und schwer zu intonierender Fortschreitungen in der Melodie; durch Überladung der Harmonie mit verworrenen Akkordfolgen, hastigen und frappierenden Ausweichungen; durch unmäßigen Gebrauch der Dissonanzen und Regellosigkeit und Verzerrtheit der Rhythmik usw. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 91f]
Rubrik: Barock / Musikalisches Lexikon 1802 | Autor: Heinrich Christoph Koch
von Heinrich Christoph Koch · Published 27. Dezember 2016 · Last modified 28. August 2018
Barock, barocco. Mit diesem Kunstausdrucke bezeichnet man ein Tonstück, in welchem die Melodie oft in schwer zu intonierenden Intervallen fortschreitet, die Harmonie verworren und der Satz mit Dissonanzen und ungewöhnlichen Ausweichungen überladen ist. [Koch 1802, 214]