Intervalltraining online - Noten lesen lernen
AKTUELL 2022: Den Flashplayer von Adobe gibt es nicht mehr, aber: Es gibt nun eine Browser-Extension namens Ruffle! Mit dieser Erweiterung lassen sich die Gehörtrainings-Programme auf musikwissenschaften.de weiterhin nutzen. Es gibt sie sowohl für Chrome- und Opera-Browser (im Chrome Web Store) als auch für Firefox (addons.mozilla.org), siehe hier: Downloads.
Im Gegensatz zur Online-Gehörbildung konzentriert sich das Programm Intervalltraining auf das Erkennen und Benennen von Intervallen anhand des Notenbildes. Jeweils zwei Noten werden dargestellt (und auf Wunsch auch vorgespielt) und bilden ein Intervall, dass Sie nun mit Hilfe der zweistufigen Lösungseingabe zunächst grob (Prime, Sekunde, Terz...) und dann genau (rein, vermindert, übermäßig...) benennen sollen. Die Module "Stammtöne (= ohne Vorzeichen)", "Violinschlüssel" und "Violin- und Bassschlüssel" staffeln das Programm in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Zudem lässt sich in jedem Modul die maximale Intervallgröße einstellen.
Bedienungsanleitung
Einführung
Mit unserem Programm Intervalltraining möchten wir Ihnen ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem Sie Ihr musiktheoretisches Wissen im Bereich der Identifizierung und Benennung von notierten Intervallen erweitern, testen, festigen können.
Das Programm stellt eine Art Musiktrainer dar, der Ihnen Intervall-Aufgaben stellt, Ihre Lösungen überprüft und zudem Hilfen anbietet. Sein Noten- bzw. Tonrepertoire umfasst vier Oktaven, die im Violin- und Bassschlüssel notiert und auf Wunsch auch vorgespielt werden. Die zu erratenden Intervalle werden jeweils per Zufallsgenerator berechnet, so dass Sie auch nach längerem Training immer wieder neue Aufgaben gestellt bekommen.
Um sich langsam an das Intervalltraining herantasten zu können, bietet das Programm eine stufenweise Einstellungsmöglichkeit des Schwierigkeitsgrades und einen hilfreichen Halbtonschritt-Kalkulator, andererseits berücksichtigt es aber auch seltener vorkommende Intervalle (z. B. doppelt verminderte Sexte, doppelt übermäßige Prime), so dass wir hoffen, hiermit Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen ansprechen zu können.
Starten des Intervalltrainings
Um das Intervalltraining nutzen zu können, benötigen Sie einen Browser mit integriertem Flashplayer-Plugin die Browser-Extension Ruffle. Hier können Sie das >> Intervalltraining aufrufen.
Sind die technischen Voraussetzungen erfüllt, wird das Intervalltraining in Ihren Browser geladen und präsentiert sich ähnlich der nebenstehenden Abbildung. Das Programm ist nun bereits lauffähig und wird Ihnen, nach einem Mausklick auf den Play-Knopf (siehe Abbildung), ein erstes zu erratendes Intervall anzeigen.
Da sich unser Intervalltraining auf die korrekte Benennung von graphisch notierten Intervallen konzentriert und hierzu die Notenabbildung ausreicht, ist die Soundunterstützung zunächst deaktiviert (zum Trainieren Ihrer auditiven Fähigkeiten ist unser Gehörbildungsprogramm besser geeignet!). Ein einfacher Mausklick auf das Lautsprechersymbol aber reicht aus, um die Soundunterstützung zu aktivieren. Das Programm lädt dann die benötigten Klänge und schaltet anschließend das Lautsprechersymbol auf 'grün'. Nun wird Ihnen das Programm bei der Notation neuer Töne diese auch akustisch vorstellen. Bitte beachten Sie: Weiterhin ist die graphische Darstellung der Töne bzw. Noten ausschlaggebend für eine korrekte Lösungseingabe. Eine klingende große Terz kann beispielsweise auch als verminderte Quarte notiert sein (falls Ihnen diese musiktheoretischen 'Feinheiten' nicht viel sagen, ist das nicht schlimm - im Gegenteil: unser Intervalltraining und die nachfolgenden Erläuterungen möchten Ihnen bei der Erarbeitung genau dieses Wissens behilflich sein).
Musiktheoretische Grundlagen 1
Sie können ganz auf das in diesem Kapitel beschriebene musiktheoretische Basiswissen verzichten. Klicken Sie einfach auf den Play-Knopf des Intervalltrainings und erraten Sie dann die korrekte Bezeichnung des dargestellten Intervalls, indem Sie nacheinander auf die Lösungs-Knöpfe "Prime", "Sekunde", "Terz", ..., "Oktave" klicken. Sobald Sie den richtigen Knopf erwischt haben, zeigt Ihnen dies der grün aufscheinende Smiley :) an.
Mit den folgenden kurzgefassten Grundlagen allerdings können Sie zielgerichteter arbeiten und Ihr theoretisches Wissen mit dem Intervalltraining testen bzw. festigen.
Notation, Tonhöhen
Das Liniensystem, bestehend aus je fünf Linien und ihren vier Zwischenräumen, stellt eine Art Koordinatensystem dar, in das die Noten eingetragen/eingezeichnet werden. In Richtung der Abszissenachse (x-Achse) wird der zeitliche Verlauf der notierten Musik abgebildet (dieser ist für die Intervallbenennung unbedeutend), während auf der Ordinate (y-Achse) die Tonhöhe ablesbar ist (weiter unten notierte Töne erklingen tiefer als weiter oben notierte).
Intervalle, Tonabstände
Als Intervall wird nun der Abstand (abgebildet auf der y-Achse) zweier Töne zueinander bezeichnet. Je weiter zwei notierte Töne auseinander liegen, desto weiter ist ihr Intervall, desto größer ist also ihr Abstand zueinander.
Zur genaueren Bezeichnung der Intervalle bedient sich die Musiktheorie lateinischer Ordnungszahlen. Das kleinstmögliche Intervall (bei aufsteigender Reihenfolge also das erste Intervall) wird mit Prime benannt (von lat. primus "der Erste"). Es ist dies der Abstand zweier auf derselben Notenlinie oder in demselben Linienzwischenraum notierter Töne (gewissermaßen der Abstand eines Tones zu sich selbst, eigentlich also gar kein Abstand bzw. ein Einklang).
Das zweitkleinste im Liniensystem notierbare Intervall wird als Sekunde (lat. "der Zweite") bezeichnet. Dies ist der Abstand zwischen einem Ton und seinem Nachbarton. Wird ein erster Ton auf einer Linie notiert und ein zweiter direkt über oder unter dieser Linie (also in dem der Linie benachbarten Zwischenraum), so bilden die beiden Töne das als Sekunde bezeichnete Intervall. Und umgekehrt: liegt ein erster Ton in einem Zwischenraum des Liniensystems, ein zweiter auf der Linie direkt über oder unter diesem Zwischenraum, ergibt sich als Abstand der beiden Töne ebenfalls eine Sekunde.
Um eine Terz zu bilden, muss zwischen zwei Noten genau eine Linie oder ein Zwischenraum liegen. Ist also beispielsweise ein Ton auf einer Linie notiert, folgt dann ein Zwischenraum und ist auf der darauf folgenden Linie der zweite Ton notiert, ergibt sich als Abstand eine Terz. (Und wiederum auch umgekehrt: erster Ton in einem Zwischenraum - dann eine Linie - im folgenden Zwischenraum der zweite Ton.)
Hieraus lässt sich ein Schema ableiten, das auch für die weiteren Intervallbezeichnungen gilt: Sie müssen einfach die 'beteiligten' Linien und Zwischenräume abzählen und das Resultat ins Lateinische übersetzen, um die Intervallbezeichnung zu erhalten. Mit 'beteiligten' Linien und Zwischenräumen sind die Linien und Räume gemeint, auf/in denen die beiden Noten selbst liegen und zudem diejenigen zwischen den beiden Noten.
von den beiden Noten belegte Linien und/oder Räume | Linien und/oder Räume zwischen den beiden Noten | Ergebnis | |
1 | plus | 0 | => 1 (lat. Prime) |
2 | plus | 0 | => 2 (lat. Sekunde) |
2 | plus | 1 | => 3 (lat. Terz) |
2 | plus | 2 | => 4 (lat. Quarte) |
2 | plus | 3 | => 5 (lat. Quinte) |
2 | plus | 4 | => 6 (lat. Sexte) |
2 | plus | 5 | => 7 (lat. Septime) |
2 | plus | 6 | => 8 (lat. Oktave) |
2 | plus | 7 | => 9 (lat. None) |
Praxis: Erster Teil der Lösungseingabe
Nachdem Sie auf den Play-Knopf des Intervalltrainings geklickt haben und das Programm Ihnen zwei erste Töne graphisch (und bei aktivierter Soundunterstützung auch akustisch) vorgestellt hat, wartet es auf Ihre Lösungseingabe. Diese Lösungseingabe erfolgt in zwei Schritten.
- Zunächst bestimmen Sie per Mausklick auf einen Knopf in der ersten Spalte, welche lateinische Bezeichnung auf das aktuelle Intervall zutrifft (siehe oben, musiktheoretische Grundlagen 1).
- Sobald Sie die korrekte Antwort ausgewählt haben, offeriert Ihnen das Intervalltraining in der zweiten Spalte der Lösungseingabe eine weitere Differenzierungsmöglichkeit (das hierzu nötige Wissen können Sie unten in musiktheoretische Grundlagen 2 nachlesen).
Sie können sich auf den ersten Schritt konzentrieren und ausschließlich das im vorangegangenen Theorie-Kapitel Erlernte trainieren, indem Sie nach der korrekten Antwort des ersten Lösungsteils erneut auf den Play-Knopf klicken, um ein nächstes Intervall lateinisch zu benennen. Das Wissen aus dem zweiten Musiktheorie-Kapitel ist hierzu nicht erforderlich, wenn Sie folgende Tipps beachten:
Vorzeichen ignorieren
Für die lateinische Benennung der Intervalle als "Prime", "Sekunde", "Terz"... sind die Vorzeichen irrelevant - ignorieren Sie also zunächst die eventuell notierten Versetzungszeichen Be (♭) und Kreuz (♯) vor den Noten.
Hierdurch konzentrieren Sie Ihren Blick auf die sogenannten Stammtöne, die weder erhöhten noch erniedrigten 'Grundtöne' (auf einer Klaviatur liegen die Stammtöne in der Regel auf den weißen Tasten).
Erweiterung des Fünfliniensystems
Da das Fünfliniensystem auf die Notation von neun Stammtönen beschränkt ist (fünf auf den Linien plus vier in den Zwischenräumen), lässt es sich nötigenfalls erweitern. Dies geschieht einmal durch das Hinzuzeichnen weiterer kurzer Linien über und unter dem Fünfliniensystem und zum anderen durch die Kombination zweier/mehrerer kompletter Liniensysteme, die dann übereinander gesetzt werden und zwischen denen sich noch genau eine Hilfslinie befindet (auch wenn diese nicht immer eingezeichnet ist). Die im vorangegangenen Kapitel vorgestellte Abzählung von Linien und Zwischenräumen gilt aber weiterhin! Das System ist lediglich auf elf oder mehr Linien und die zusätzlichen Zwischenräume erweitert.
Musiktheoretische Grundlagen 2
Mit dem oben erläuterten Theorie-Wissen können Sie die Intervalle bereits mit ihren lateinischen Ordnungszahlen benennen ("Prime", "Sekunde"...). Für eine komplette Benennung von Intervallen reicht dies allerdings nicht aus, denn bei einer vollständigen Intervallbezeichnung wird die lateinische Ordnungszahl durch Attribute näher bestimmt, zum Beispiel: reine Prime, große Terz, doppelt verminderte Sexte.
Innerhalb der einzelnen Intervallklassen "Prime", "Sekunde" etc. erfolgt hierdurch eine Differenzierung, die nun nicht mehr von der Lage der Intervalltöne im Liniensystem abhängt, sondern von der Anzahl der sogenannten Halbtonschritte zwischen den beiden Tönen. Eine Sekunde kann beispielsweise einen Halbtonschritt umfassen, dann handelt es sich um eine kleine Sekunde. Liegen zwei Halbtonschritte zwischen den beiden Tönen der Sekunde, dann spricht man von einer großen Sekunde. Bei einem Umfang von drei Halbtonschritten heißt sie übermäßige Sekunde. Diese Unterscheidung ist hörbar, sie ist aber nicht ohne weiteres theoretisches Wissen 'ersehbar' aus der Notation.
Einmal spielt hier die ungleichmäßige Verteilung der Halbtonschritte zwischen den Stammtönen (den Noten ohne Vorzeichen) eine Rolle.
Zum anderen sind nun auch die Vorzeichen/Versetzungszeichen der Noten zu beachten. Beispielsweise addiert oder subtrahiert ein Kreuz (♯) oder ein Be (♭) zu/von der Anzahl der Halbtonschritte eines Intervalls jeweils einen Halbtonschritt.
Wenn Sie dieses von Konventionen geprägte und historisch gewachsene Notationsverfahren noch nicht ganz durchschaut haben, ist das nicht weiter schlimm: Auch ohne das Grundlagenwissen können Sie die Aufgaben unseres Übungsprogramms Intervalltraining komplett lösen!
Praxis: Zweiter Teil der Lösungseingabe
Nachdem Sie im ersten Schritt die lateinische Bezeichnung des dargestellten Intervalls angeklickt haben, eröffnet Ihnen das Intervalltraining in der zweiten Spalte der Lösungseingabe eine Auswahl an möglichen Attributen zur genaueren Bezeichnung des aktuellen Intervalls, beispielsweise bei einer Quarte:
- doppelt vermindert
- vermindert
- rein
- Tritonus (=übermäßig)
- doppelt übermäßig
Die Ziffern rechts neben diesen Schaltflächen geben die Anzahl der Halbtonschritte an, eine doppelt verminderte Quarte umfasst also 3 Halbtonschritte, eine reine Quarte besteht aus 5 Halbtonschritten, eine doppelt übermäßige aus 7 Halbtonschritten (siehe Abbildung).
In seltenen Fällen notiert das Programm Intervalle, die außerhalb dieser Bezeichnungen liegen. Es kann also passieren, dass beispielsweise eine Quarte mit 8 Halbtonschritten angezeigt wird (fes-his, ein höchst theoretisches Konstrukt) - die entsprechende Schaltfläche ist dann leider nicht beschriftet, sollte allerdings dennoch anklickbar sein.
Falls Sie Schwierigkeiten haben, den Halbtonschrittabstand der Intervalltöne zu berechnen und Ihnen das zweite Theorie-Kapitel nicht weiterhelfen konnte, hilft Ihnen der integrierte Halbtonschritt-Kalkulator weiter!
Halbtonschritt-Kalkulator
Der Halbtonschritt-Kalkulator (im linken Bereich des Intervalltrainings) berechnet die Halbtonschritte des aktuell dargestellten Intervalls automatisch und zeigt Ihnen sein Ergebnis als Zahl an. Diese Zahl korreliert mit der entsprechend bezifferten Schaltfläche der Lösungseingabe.
Zudem können Sie den Kalkulator für eigene Berechnungen nutzen, indem Sie nacheinander auf zwei seiner kreisförmig angeordneten Noten-Schaltflächen klicken. Wenn Sie Beispielsweise wissen möchten, wie viele Halbtonschritte zwischen cis und e liegen, klicken Sie die entsprechend beschrifteten Schaltflächen einfach nacheinander an und erhalten als Ergebnis entweder 3 oder 9 (der Kalkulator funktioniert im Uhrzeigersinn, den zuerst angeklickten Intervallton interpretiert er als den tieferen von beiden). Ein Klick auf die Mitte des Kalkulators schaltet übrigens die Anzeige aus ("off"), ein erneuter Mausklick wieder an.
Ergebniskontrolle
Ihre Lösungseingaben werden durch den Smiley beurteilt, grinst er, war Ihre Lösungseingabe richtig. Übrigens: Wenn Sie auf den Smiley :) klicken, erscheinen auf dem Bildschirm grüne und rote Smileys entsprechend der Anzahl Ihrer richtigen und falschen Lösungseingaben. Falls der Bildschirm dann einen grünen 'Anstrich' erhält, waren Sie gut. Ein erneuter Klick auf das Smiley-Symbol räumt Ihren Bildschirm übrigens wieder auf.