Sphärophon (1929)

Sphärophon, "Sphärophone" nennt Jörg Mager (s. d.) seine Musikinstrumente mit röhrenelektrischer Tonerzeugung. Zu Ehren des bekannten Stimmgabel- Akustikers Scheibler-Krefeld (1835), welcher Akkorden in reiner Stimmung sphärenhafte Klangwirkung nachrühmt, wählte Mager diesen Namen. Da die elektrische Schwingung überaus sensibel ist, verspricht diese neue Tonerzeugungsart viel an Musik aus Kleinintervallen ("Mikrotönen") und besonders an Klangfärbung.

Auf dem Musikfest in Donaueschingen 1926 führte Mager ein Melodiesphärophon vor, auf der Internationalen Musikausstellung in Frankfurt a. M. dazu noch ein Tastensphärophon, ferner das Kaleidosphon, welches kaleidoskopartig Akkordmischungen mit freien Intervallen und den "fließenden Akkord" zeigte. Im Rundfunk machen die Sphärophone das Mikrophon entbehrlich. Da die musikalische Elektro-Akustik [um 1930] noch in den Anfängen steckt, werden wohl erst im nächsten Jahrzehnt die elektrischen Musikinstrumente das Konzertleben entscheidend beeinflussen. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1736]