Tonfuß (1840)
Tonfuß, jedes einzelne aus einer bestimmten Folge von Längen und Kürzen bestehende, durch Töne dargestellte rhythmische Glied.
Die Tonfüße sind die kleinsten rhythmischen Größen, worin Hebung (Arsis) mit Senkung (Thesis) wechseln, und entstehen, gleich den Versfüßen in der Dichtkunst, deren Namen sie daher auch führen, durch Beobachtung [Beachtung] des metrischen Gesetzes. Zur metrischen Bestimmung dienen die Zeichen:
Hier die Namen der gewöhnlichen Vers- oder Tonfüße mit ihren Bezeichnungen:
Aus der Möglichkeit, diese verschiedenen Vers- oder Tonfüße, d. h. dieselbe prosodische Größe auf die mannigfachste Weise durch verschiedenerlei Noten oder Tongrößen darzustellen, geht nicht allein die unermessliche rhythmische Überlegenheit der Musik über die Poesie hervor, sondern auch die Fähigkeit der ersteren in ihrem unerschöpflichen Reichtum an Ausdrucksweisen aus dem Versmaß des Dichters, in Übereinstimmung mit Sinn und Sprache, sogar ein ganz anderes hervorzubringen. Vergleiche Metrik und Rhythmus. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, ]