Timbre, der Klang, die Klangfarbe, qualitative Beschaffenheit des Schalles. Bei der menschlichen Stimme unterscheidet Manuel Garcia (Ecole du Chant, 1840) ein helles und ein dunkles Timbre (clair et obscur). Alle Töne des ganzen Stimmumfanges können mit dem einen oder anderen Timbre erzeugt werden; die Bruststimme erhält durch das helle ihren Glanz, wird aber bei Übertreibung schreiend und bellend; durch das dunkle erhält sie die Abrundung, Eindringlichkeit und Fülle, wird aber bei Übertreibung dumpf, erstickt und rau. Der Einfluss des Timbre macht sich mehr bei hohen als tiefen Tönen geltend. Ferner nimmt Garcia noch viele Modifikationen beider Timbres an, die dem einen oder anderen sich nähern, aber im Allgemeinen als Fehler der Intonation anzusehen sind; z. B. das gutturale, wobei der Ton gequetscht; das nasale, wobei er näselnd; das dicke, wobei er aufgequonnen etc. klingt.
Im weiteren Sinne versteht man unter Timbre auch die allgemeinen Klangeigenschaften der Stimme, wonach sie weich, voll, stark oder scharf, spitz, dünn; offen, hell, glänzend, metallisch oder gedeckt, dunkel, matt, heiser etc. erscheint. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 852]