Musiklexikon: Was bedeutet Regal?

Regal (1882)

Regal,

  1. eine kleine tragbare Orgel, die nur mit einem oder wenigen Registern Zungenpfeifen besetzt war, ehedem Hausinstrument wie heute das Harmonium.
  2. Allgemeine (veraltete) Bezeichnung der Zungenstimmen, z. B. Trichterregal, Singendregal, Jungfernregal, Harfenregal, Gedacktregal, Gedämpftregal etc.

Bibelregal war ein stimmenweise wie ein Buch zusammenlegbares Regal. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 748]

Regal (1882)

Regal, ein kleines, selbständiges Orgelwerk, das, wie die alten Positive, eine Klaviatur, zwei Blasebalge, eine Abstraktur, Windladen und eine oder mehrere Zungenstimmen enthielt, welche im 5-2,5 + 1,25 und 0,62 Meterton standen und teils offen, teils gedeckt waren. Diese kleinen Positive konnten auf einen Tisch gestellt und gespielt werden. Dies geschah auch in Wirklichkeit, indem sie auf den Tafeln der Könige und Fürsten ihren Platz fanden und zur Tafelmusik benutzt wurden. [Reissmann Handlexikon 1882, 419]

Regal (1840)

Regal

  1. (Orgelbau) der gemeinschaftliche Name kleiner Schnarrwerke;
  2. ein besonderes gedecktes Schnarrwerk, bei welchem der Ton aus mehreren kleinen Löchern der Pfeife dringt;
  3. zuweilen so viel wie Vox humana;
  4. ein vormals sehr beliebtes Tasteninstrument in Form eines Fortepianos, mit zwei Bälgen und einem gedackten Schnarrwerk von Zinn von 4 bis 8 Fußton, welches zur Begleitung des Gesanges bei Konzerten usw. benutzt wurde.

[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 377]