Pedal (1802)

Pedal. Diejenige Klaviatur der Orgel, die mit den Füßen traktiert wird und die, weil man bloß die Grundstimme darauf spielt, nur die große und kleine Oktave enthält.

Das Pedal hat sein eigenes Pfeifwerk, welches hauptsächlich aus tiefen und zugleich durchschneidenden Registern besteht und wenigstens eine Stimme enthalten muss, die eine Oktave tiefer ist als das Prinzipal – oder eine andere Hauptstimme des Hauptmanuals. In großen Orgeln hat es seine besonderen Bälge, welchen man wegen der Größe des Pfeifwerks einen stärkeren Grad des Windes gibt, als im Manuale.

Durch das Pedal, welches gemeiniglich vermittelst einer Koppel mit dem Hauptmanual vereinigt werden kann, hat die Orgel erst einen merklichen Grad der Vollkommenheit erlangt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von einem Deutschen mit Namen Bernhard erfunden. Man hat diese Erfindung auch benutzt, Pedale als Saiteninstrumente von der Klavierart zu verfertigen, um sie unter den Klavieren als ein Gestell anzubringen und sich ihrer zur Privatübung zu bedienen. Von dem Traktement des Pedals handelt Petri in seiner Anweisung zur praktischen Musik. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 48]