Musiklexikon: Was bedeutet Mittelstimmen?

Mittelstimmen (1882)

Mittelstimmen sind diejenigen Stimmen des mehrstimmigen Satzes, welche zwischen den Außenstimmen, den Ober- und Unterstimmen sich bewegen, wie Alt und Tenor zwischen Sopran und Bass. Sie dienen nur im homophonen Satz zur Ausfüllung der Akkorde; im polyphonen erhalten sie dieselbe Bedeutung und Selbstständigkeit wie die Außenstimmen, namentlich in den Formen des Kanons und der Fuge. [Reissmann Handlexikon 1882, 283f]

Mittelstimmen (1882)

Mittelstimmen heißen im musikalischen Satz die Stimmen zwischen der obersten (Oberstimme) und tiefsten (Unterstimme, Bass). Die Mittelstimmen sind beim schlichten Satz reich an Bindungen und bewegungsarm. Die Aufgabe der Schule ist es, diese durchaus natürlichen Mängel zu beseitigen und auch ihnen Leben und melodischen Fluss zu geben. Doch ist es durchaus notwendig, dass der Schüler erst längere Zeit mit strenger Bindung und Sekundfortschreitung der Mittelstimmen und mit Vermeidung des Übersteigens arbeite, ehe er daran denken darf, sie freier zu behandeln. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 590]

Mittelstimmen (1840)

Mittelstimmen sind diejenigen Stimmen, deren Melodie sich zwischen der Oberstimme und dem Bass bewegen, wie Alt und Tenor, zweite Violine und Bratsche etc. Sie dienen zur Unterstützung der äußeren Stimmen und zur Ausfüllung der Akkorde. Doch gewinnen sie im polyphonen Satz eine höhere Bedeutung und behaupten in einigen Kunstformen, wie zum Beispiel der Fuge, mit den Außenstimmen gleichen Rang. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 309]