Mandoline (1879)

Mandoline, Mandola, Mandora, Mandone (ital.), lautenartiges Instrument, welches der Guitarre sehr ähnlich, nur mit einem kleineren Korpus, anderen Bezug, kleineren Dimensionen, einer anderen Stimmung und auch dadurch von derselben verschieden ist, dass der untere Teil des Kastens, die untere Decke, muschelförmig gestaltet ist und nur die obere Decke, der Resonanzboden, sich flach über das Instrument ausdehnt.

Man hat zweierlei Gattungen, sie sogenannte neapolitanische und die mailändische Mandoline. Erstere ist zweichörig mit 4 verschiedenen Saiten bezogen, die in g'g', d'd', a'a', e'e', stimmen. Die mailändische Mandoline hat fünf Chöre, welche in gg, c'c', a'a', d''d'' und e''e'' gestimmt sind. Es gibt auch Mandolinen, die nur einchörig bezogen sind. Beim Spiel werden die Saiten mit einem breiten Plektrum (siehe dort) geschlagen. Die Mandoline ist ein jetzt noch [2. Hälfte des 19. Jahrhunderts] in Italien sehr beliebtes Instrument, das vorzüglich zum Akkompagnement des Gesanges benutzt wird. Virtuosen tragen darauf auch reine Instrumentalstücke vor. Zur Notierung gebraucht man den Violinschlüssel. [Riewe Handwörterbuch 1879, 152]