Largo (1802)

Largo, heißt eigentlich weit oder gedehnt. Man bezeichnet mit diesem Worte den gewöhnlichsten langsamen Grad der Bewegung, der nur solchen Empfindungen angemessen ist, die sich mit einer feierlichen Langsamkeit äußern. Dasjenige, was in dem Artikel Adagio von dem Vortrage langsamer Sätze erinnert worden ist, muss bei dem Largo noch sorgfältiger beobachtet werden. Für die Tonsetzer gibt man in Ansehung eines Satzes von so langsamer Bewegung die Regel, dass dieses Tonstück kurz sein müsse, weil es nicht wohl möglich ist, bei dem Anhören desselben mit dem äußersten Grade der Aufmerksamkeit, der hierzu erfordert wird, lange anzuhalten. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 890]