Großer ganzer Ton (1840)

Großer ganzer Ton. Jeder, der im Verhältnis 8:9 ausgeübt wird. Die in der diatonischen Tonleiter enthaltenen fünf ganzen Töne zerfallen [bei reiner Stimmung] in drei große [ganze] (c-d, f-g, a-h) und in zwei kleine [ganze] (d-e, g-a). Aus der genauen Messung der Saiten c, d, e zum Beispiel ergibt sich, dass die Saite d von der in neun Teile geteilten Saite c acht enthält, (also 9:8 oder 8/9), e hingegen neun Teile der Saite d, wenn diese in zehn Teile zerfällt (10:9 oder 9/10). Der Unterschied, um den 8/9 größer ist als 9/10, beträgt 80/81 und heißt syntonisches Komma, auch didymisches, nach Didymus, der diese Verschiedenheit gefunden hat. Vorher bedienten sich die Griechen des ganzen Tons jederzeit in einerlei Tongröße 9:8, wodurch die Terz, die nun aus zwei großen ganzen Tönen bestand, bis zum Übelklange hoch stimmte und wahrscheinlich deshalb unter die Dissonanzen gerechnet wurde. Vergleiche Verhältnis. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 183]