Einstimmen. Die dem Beginn einer Musik vorausgehende, notwendige, genaue Regulierung der Tonhöhen aller dabei beteiligten Instrumente nach einem festen Stimmtone. Besonders betrifft dieses die Saiteninstrumente, deren Tonhöhe veränderlich ist. Die Blasinstrumente stehen schon an sich im festen Gabelton, wenngleich sie durch Temperaturwechsel kleine Abweichungen erleiden, manche Holzblasinstrumente durch Ausziehen (eine geringe Verlängerung ihrer Röhre) ihre Stimmung ein wenig vertiefen können, was sie jedoch nicht gerne tun, da die Reinheit ihrer Tonleiter darunter leidet. Die Geigen müssen daher beim Einstimmen nach den Blasinstrumenten und, wenn vorhanden, nach Klavier oder Orgel sich richten. Unter Angeben ist bemerkt, dass letztere zum Einstimmen den Akkord auf D (weil alle Saiteninstrumente die leeren Saiten d und a haben) anschlagen, oder dass sonst ein von dem angenommenen Stimmton nicht leicht abweichendes Blasinstrument (meist die Oboe) den Ton a intoniert. Doch muss es vor dem Einstimmen genügend erwärmt sein, weil es sonst durch den höheren Wärmegrad, den es während des Gebrauchs erhält, sich in die Höhe zieht. Über den Einfluss der Temperatur auf Blasinstrumente siehe Klang. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 280]