Disdis, Disis (1873)

Disdis [um 1870], identisch mit dem gebräuchlicheren [Terminus] Disis.

Disis ist die alphabetisch-syllabische Benennung aller um zwei sogenannte Halbtöne erhöhten, alphabetisch [ursprünglich] d genannten Töne des abendländischen Tonreichs, indem die doppelte Erhöhung durch die zweifache Anhängung der Silbe -is an den Namen d angedeutet wird.

Bei Tasteninstrumenten, welche die gleichtemperierte Tonfolge führen, entspricht der Clavis [die Taste], der den Ton e zu Gehör bringt, dem disis zu nennenden. Es unterscheiden sich somit die e und disis genannten Klänge bei solchen Tasteninstrumenten gar nicht. Bei Blasinstrumenten jedoch machen sich dem Ohre schon Klangunterschiede zwischen disis und e bemerkbar, die noch in erhöhtem Maße bei der Darstellung obiger Töne durch Streichinstrumente oder durch die Menschenstimme hervortreten. Diese Klangunterschiede finden sich bei der Besprechung der einzelnen Tonarten, in denen disis [als] Skalenton vorkommt, erwähnt und näher erläutert. [Mendel Musikalisches Lexikon 1873, 181]