Musiklexikon: Was bedeutet Bransle?

Bransle, Branle (1865)

Bransle oder Branle (Rousseau, Dict. de mus.). Ein veralteter französischer rondoartiger Tanz, "den ihrer viele, einander an den Händen Haltende, in die Runde tantzen" (Walther [Musiklexikon 1732]). Über die Bewegung desselben sagt Prätorius (Syntagma III. 25), dass sie nicht so heftig sei, wie in den Galliarden und Couranten, "sondern gar gelind, allein mit den Knien ohne sprünge". Zu Matthesons Zeit soll er wieder begonnen haben, in Frankreich Mode zu werden; jetzt [um 1865] ist er, wenigstens in Deutschland, ganz unbekannt. In Suiten kommt er, meines Wissens, nicht vor. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 118]

Bransle, Branle (1732)

Bransle oder Branle (gall.) s. m. orbis saltatorins (lat.) ein Tanz, den ihrer viele, einander an den Händen führende, in die Runde tanzen. Die Tanz-Melodie heisset auch so. Verschiedene Gattungen dieses Tanzes, womit sich ehemals alle Bals angefangen, führet Furetiere in seinem Dictionaire aus Mr. Arbeau Orchesographie an. Dass die Branles ietso wiederum Mode werden wollen, beweiset der Hr. Capell-Meister Mattheson in den Anmerkungen über Niedtens Musicalische Handleitung zur Variation des G. B. [Generalbass] p 95 aus dem Ballet des Ages des Hrn. Campra. [Walther Musicalisches Lexicon 1732, 111]