Musiklexikon: Was bedeutet Bechstein?

Bechstein (1929)

Bechstein Fr. W. Carl, Klavierfabrikant, geboren 1. Juni 1826 zu Gotha, gestorben 6. März 1900 zu Berlin, arbeitete zuerst in verschiedenen deutschen Pianofortefabriken, war 1848 bis 1852 Geschäftsführer von G. Perau in Berlin, machte dann noch Studienreisen nach London und Paris, wo er bei Pape und Kriegelstein arbeitete, und etablierte sich 1853 mit bescheidenen Mitteln zu Berlin. Binnen kurzem nahm die Fabrik einen großen Aufschwung; die größten Klaviermeister fingen an, sich für Bechsteins Fabrikate zu interessieren (H. v. Bülow), so dass Bechstein sich mehr und mehr dem Bau großer Konzertflügel zuwandte. Der Betrieb wurde allmählich so groß, dass Bechstein im Jahre 1897 eine vierte Fabrik bauen musste. Vor dem Kriege waren ca. 1100 Arbeiter beschäftigt, die jährlich 4700 Flügel und Pianinos herstellten. Die Instrumente Bechsteins gehören zu den höchstangesehenen im In- und Auslande. Die Briefe H. v. Bülows an Bechstein gab R. Graf du Moulin-Eckart heraus (München 1927: Neue Briefe H. v. Bülows). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 128]

Bechstein (1882)

Bechstein, Friedr. Wilh. Karl, der Begründer der weltberühmten Pianofortefabrik in Berlin, ist am 1. Juni 1826 in Gotha geboren. Nachdem er in verschiedenen bedeutenden Fabriken Deutschlands tätig gewesen war, kam er als Werkführer nach Berlin in die Fabrik von Perau. 1852 ging er nach London und Paris und kehrte dann 1856 nach Berlin zurück, wo er mit den bescheidensten Mitteln jene Fabrik begann, die im Verlauf von wenigen Jahren eine der ersten der Welt werden sollte. Seine Konzertflügel werden von den ersten Pianisten mit besonderer Vorliebe bei ihren Konzerten gebraucht. [Reissmann Handlexikon 1882, 40]