Accentus ecclesiastici (1840)
Accentus ecclesiastici, Kirchenakzente; bei den Katholiken die verschiedenen Stimmenbeugungen des Geistlichen am Altar, bei dem Absingen der Evangelien und Episteln. Dies Absingen geschieht in einem und demselben, zwischen Lese- und Gesangston die Mitte haltenden Tone, und nur am Schluss der kleineren oder größeren Perioden tritt nach Maßgabe der Interpunktion eine Abweichung desselben ein.
Es gibt deren sieben, welche stets auf die Endsilbe eines Wortes fallen:
- immutabilis, weder erhöht, noch erniedrigt;
- medius, um eine Terz tiefer;
- gravis, um eine Quinte tiefer
- acutus, zurück auf denselben Ton, wenn etliche Silben vorher eine Terz tiefer gesungen wurde;
- moderatus, zurück [auf denselben Ton], wenn einige Silben vorher eine Sekunde höher gesungen wurde;
- interrogativus, eine Sekunde höher;
- finalis, bei welchem sich die letzten Silben stufenweise abwärts nach der Quarte neigen, auf welche die Endsilbe fallen muss.