Musiklexikon: Was bedeutet Tremulant?

Tremulant (1882)

Tremulant ist in der Orgel eine durch einen besonderen Registerzug in oder außer Funktion zu setzende Vorrichtung, welche dem Ton ein mehr oder weniger starkes Beben mitteilt.

Der Tremulant ist eine leicht bewegliche Klappe, welche, wenn das Register angezogen wird, den Kanal nahe am Windkasten verschließt, aber durch den Orgelwind in eine pendelnde Bewegung versetzt wird. Vergleiche Bifara. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 935]

Tremulant (1865)

Tremulant, eine Vorrichtung im Windkanal der Orgel, durch welche der Zufluss des Windes zu den Pfeifen unterbrochen und dem Tone derselben eine bebende Bewegung gegeben wird.

Im Windkanal ist eine Klappe angebracht, welche, mit einem Registerzuge in Verbindung stehend, niedergelassen werden kann, wenn der Tremulant wirken soll. Damit der Wind sie nicht gänzlich aufdränge, erhält sie einen Gegendruck durch eine Feder, so dass sie den Durchgang des Luftstromes durch den Kanal zwar nicht aufhält, aber doch unterbricht, indem sie abwechselnd durch den Luftstrom aufgestoßen und durch ihre Feder wieder niedergedrückt wird, demzufolge der Wind nur intermittierend zu den Pfeifen gelangen kann. Je länger die Feder, desto langsamer die Bebung; je kürzer, desto schneller.

Eine besondere, nur für zartere Stimmen dienende, keine Stöße, sondern ein weiches wellenartiges Schweben und Schwingen des Tones bewirkende Art des Orgeltremulanten führt den Namen Bebung. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 881]

Tremulant (1840)

Tremulant;

  1. ein Register der Orgel, auch Bebezug oder Bebung genannt, welches derselben einen zitternden, wellenförmigen Ton gibt und gewöhnlich im Windkanal des Oberwerks (siehe dort) durch eine auf- und niedersteigende Klappe hervorgebracht wird;
  2. beim Singen das Beben oder die allergelindeste Schwebung der Stimme.

[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 472]