Tetrachord (1878)
Tetrachord, Viersaiter, die Folge von vier Tönen im Umfange einer Quart, welche als Grundlage für die Bildung der Tonleitern und Tonarten der Griechen dienten. Sie teilten darnach ihr ganzes Tonsystem in bestimmte Abschnitte und gewannen durch die verschiedene Zusammensetzung derselben verschiedene Klanggeschlechter, Oktavengattungen, wie das in den Artikeln Griechische Musik und System bereits erörtert ist. Im Artikel System ist ferner noch nachgewiesen, dass auch für das System der Kirchentonarten, wie für das moderne Tonsystem, obgleich beide die Oktavengattungen der Praxis zu Grunde legen, die Bedeutung der Tetrachorde nicht verringert wurde, indem diese die Tonleiter gliedern und damit erst die Möglichkeit gewähren, gegliederte Kunstwerke auf ihr zu erbauen. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1878, 156]