Tango (1929)
Tango, ein seit 1911 von Südamerika (Argentinien) nach Europa importierter Gesellschaftstanz im langsamen 2/4-Takt (Moderato), der mit dem alten walzerartigen spanischen Tango (Jota) nichts gemein hat. Der Tango ist von den westindischen Afrikanern aufgebracht worden und war dort durchaus obszöner Natur. Der heute getanzte Tango hat verfeinerte Formen und ist von der Habanera, die in Cuba kurz Danza genannt wird, nicht wesentlich zu unterscheiden. Vgl. A. Friedenthal, Musik, Tanz und Dichtung bei den Kreolen Amerikas (Berlin 1911). Der neuere Tango milonga unterscheidet sich vom Tango argentino durch sein lebhafteres Tempo (etwa Viertel = 132) und Synkopierung der Melodie im ersten Viertel bei Bevorzugung der Notierung im 4/8-Takt:
In der Instrumentierung ist für den Tango die Zusammenstellung von Geige, Gitarre, Akkordeon bzw. Bandonium, Klavier und Kontrabass charakteristisch. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1810]