Tambourin (1878)

Tambourin [Tamburin]. Mit diesem Ausdruck bezeichnet man die baskische Trommel (Tambour basque), d. i. eine flache Handtrommel, die aus breiten Reifen von Holz oder Metall besteht, über welchen auf der einen Seite ein Fell gespannt wird. Gewöhnlich sind in den Reifen kleine runde Stückchen Blech zum Rasseln eingelassen oder an dem Reifen einige Paare kleiner Schellen angebracht, die ein Geklingel machen, wenn man das Fell anschlägt oder das ganze Instrument nach dem Takte schüttelt.

Dieses Schlaginstrument ist aber uralt und führt wohl mit Unrecht den Namen Baskentrommel, da man es schon unter den Monumenten der Griechen und Römer, namentlich in der Hand von Tänzerinnen (man denke an die Abbildung der bekannten Tänzerin aus Herculanum) abgebildet findet.

In ganz Südeuropa wir noch gegenwärtig [um 1880] dasselbe Instrument zu Volkstänzen verwendet und in der Regel von den Tänzerinnen selbst geschlagen. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1878, 88]