Stimmgabel (1802)

Stimmgabel

Stimmgabel auf Resonanzboden. Abb. aus [Helmholtz Musikalische Harmonie 1857, 74].

Stimmgabel. Um die Saiteninstrumente - und besonders den Flügel im Orchester - in dem einmal festgesetzten Stimmtone zu erhalten, bediente man sich sonst gewöhnlich einer Stimmpfeife, die genau in den angenommenen Stimmton eingestimmt war. Weil aber die Temperatur der Luft auf solche Stimmpfeifen dergestalt wirkt, dass sie bei kalter Witterung einen merklich tieferen Ton angeben als bei warmer, so braucht man an deren statt jetzt lieber eine sogenannte Stimmgabel, weil die Witterung auf dieselbe keinen so merklichen Einfluss hat. Es ist dieses ein Instrument von Stahl in der Gestalt einer Speisegabel. Sie besteht nämlich aus zwei Zinken und einem Griffe; die Zinken sind von der Stärke und Länge, dass das Instrument, wenn man es bei dem Griffe anfasst und die Zinken an einen harten Körper anschlägt, den Ton a' nach dem angenommenen Stimmtone angibt. Um den Ton desselben recht vernehmlich zu hören, muss man den Griff sogleich nach dem Anschlage auf den Resonanzboden eines Instrumentes oder bei dessen Ermangelung auf einen Tisch aufsetzen. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 1441]