Musiklexikon: Was bedeutet Schisma?

Schisma (1882)

Schisma (griechisch) heißt der kleinste bei der mathematischen Tonbestimmung in Betracht kommende Wert, der des Intervalls c:his (vergleiche Tonbestimmung), d. h. die Differenz zwischen der Terz der 8. Quinte und dem Oktavton:

Schisma (Riemann 1882)

wo n eine ganze Zahl und 2n kleiner ist als

Schisma (Riemann 1882)

also 32805:32768 (=215), in Logarithmen auf Basis 2 = 0,001624, d. h. der elfte Teil des syntonischen Kommas, eine vom Ohr nicht mehr wahrnehmbare Differenz. Bereits zehnmal so groß ist Diaschisma c:deses'', die Differenz zwischen der zweiten Unterterz der vierten Unterquinte

Schisma (Riemann 1882)

und einem Oktavton

Schisma (Riemann 1882)

nämlich 2025:2048, Logarithmus: 0,016296, welche keine brauchbare Temperatur ignorieren kann. Das Schisma entspricht genau dem Unterschied des Diaschisma und syntonischen Kommas und fast genau dem Unterschied der reinen Quinte und der Quinte der 12-stufigen gleichschwebenden Temperatur (Logarithmus = 0,001630), der gleichfalls Schisma genannt wird. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 813f]