Rondeau, Rondo (1879)
Rondeau (französisch), Rondo (italienisch), ein Tonstück, Satz (Rondosatz), dem poetischen Rondeau (Ringelgedicht) nachgebildet. Sonst hatte das Rondeau eine ziemlich feste Form und bestand aus dem Haupt-(Rondeau-)satz, welcher oft wiederkehrte. Dieser Hauptsatz bestand aus zwei Teilen, deren erster gewöhnlich auf der Dominante wieder angefangen und dann der Hauptsatz wiederholt [wurde]. Hierauf folgten einige Teile in einer verwandten Molltonart, welche gewöhnlich "Minore" überschrieben waren, oder es geschah das Gegenteil, wenn der Hauptsatz selbst in einer weichen Tonart [Moll] war, in welchem Fall dann diese eingeschobenen Teile in der verwandten harten Tonart [Dur] auftraten und mit "Majore" [Maggiore] überschrieben waren. Hierauf folgte der Hauptsatz noch einmal zum Schluss oder es folgten auch wohl noch einige Nebensätze vorher.
Jetzt bindet man sich nicht mehr so streng an die hergebrachte Form und nennt dieses Tonstück von nicht zu großem Umfang, in welchem der Hauptsatz oft wiederkehrt, Rondeau. Und ist Rondeausatz der Satz eines größeren Musikstücks, eines Konzerts, Quartetts, einer Sinfonie und Sonate, worin ein Hauptthema nach mehreren Abwechslungen der Modulation als Refrain wiederkehrt. In der Vokalmusik wird es häufig auch Rundgesang genannt. [Riewe Handwörterbuch 1879, 224f]