Posaune, Trombone (1807)

Posaune, Trombone. Ein Blasinstrument von Blech ohne Tonlöcher, welches vermittelst eines Mundstückes mit einem weiten Kessel intoniert wird. Es besteht aus zusammengebogenen Röhren, die sich ineinander schieben [lassen], nämlich aus dem Hauptstück, welches mit der linken Hand gehalten wird, und aus den sogenannten Stangen oder aus zwei verbundenen dünnen Röhren, die sich in den beiden Röhren des Hauptstückes aus- und einziehen lassen und die bei dem Blasen des Instrumentes mit der rechten Hand gezogen werden.

Vor einigen Jahrhunderten bediente man sich der Posaune in vier verschiedenen Dimensionen, von welchen anjetzt [um 1800] nur noch zwei, nämlich die Alt- und Tenorposaune gebräuchlich sind.

Jede Posaune hat drei Hauptzüge, den ersten bei dem Mundstück, bei welchem die Tenorposaune die Töne A, e, a, c', e' gis', a' nebst dem Kontra-A, die Altposaune aber d, a, d', f', a', c'' angibt. Der zweite Zug ist beim dem Hauptstücke, und vermittelst desselben gibt die Tenorposaune die Töne G, d, g, h und d [sic], die Altposaune hingegen c, g, c', e', g und h [sic]. Der dritte Zug ist ungefähr drei bis vier Zoll lang außer dem Hauptstücke und gibt auf der Tenorposaune F, c, f und auf der Altposaune f und h. Bei der Tenorposaune ist noch ein vierter Zug gebräuchlich, bei welchem die Stangen so weit hinausgezogen werden, als der rechte Arm reichen kann, und dann gibt das Instrument die Töne E, H und B.

Vor Zeiten bediente man sich der Posaunen sehr häufig bei der Kirchenmusik. Nach und nach wurde ihr Gebrauch aber dergestalt eingeschränkt, dass sie im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts [des 18. Jahrhunderts] nur noch hie und da von den Kunstpfeifern bei dem sogenannten Abblasen und Neujahrsblasen zur Begleitung des Zinken gebraucht wurden, bis Mozart, durch den Gebrauch dieses Instrumentes in seiner Zauberflöte und in seinem Requiem, wieder von Neuem Aufmerksamkeit auf die Wirkung desselben erregte. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 278f]