Obertöne (1882)

Obertöne (auch Aliquot-, Partial- oder Beitöne, Kombinationstöne) werden in neuerer Zeit [um 1880] meist die Töne genannt, welche ein klingender Körper neben dem Grundton noch erzeugt. Akustische Beobachtungen haben ergeben, dass die zum Erklingen gebrachte Saite außer dem einen Ton noch eine ganze Reihe mit diesem in näherer oder entfernterer Beziehung stehende Töne hören lässt, doch nicht annähernd mit der Stärke des Grundtons. Die Reihe dieser Obertöne erfolgt selbstverständlich für alle musikalischen Klänge in derselben Ordnung. Sie entspricht zunächst jenen aus Trompete (und Horn) erzeugten Naturtönen (siehe Horn). Die Reihe lässt sich aber noch erweitern, selbstverständlich sind jedoch nur wenige einigermaßen deutlich vernehmbar. Mit Hilfe eines von dem Akustiker Georg Appun in Hanau konstruierten Apparates wird eine Reihe von 64 Obertönen festgestellt. [Reissmann Handlexikon 1882, 329]