Null (1929)
Null (0),
- in der Generalbassschrift so viel wie tasto solo, d. h. Anweisung, keine Akkorde zu greifen, sondern die Bassstimme nur unisono oder in Oktaven mitzuspielen.
- In Gottfried Webers Harmoniebezeichnung (bei einem kleinen Buchstaben) die Signatur des verminderten Dreiklangs (z. B. °c= c-es-ges).
- In der Oettingen-Riemannschen Harmoniebezeichnung fordert 0 den Mollakkord unter dem durch Buchstaben angezeigten Tone, z. B. °e = a-c-e. Leider gebrauchen einige Kompromissler die Null beim Klangbuchstaben nur in dem Sinne des "Moll" und nicht des "Moll unter" mit Rücksicht auf die Gewöhnung der Musiker an die Benennung nach dem Basston; sie täten besser, mit G. Weber große und kleine Buchstaben für Dur und Moll zu unterscheiden! Beim Funktionszeichen (°T; °S,°D) zeigt aber die Null einfach das Tongeschlecht als Moll an.
- In der Notierung für Streichinstrumente bedeutet die 0, dass der Ton durch eine leere Saite (französisch: à vide) hervorzubringen ist. Vgl. Flageolett.
[Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1285f]

