Musen (1882)

Musen (Μοῦσαι, lateinisch: Musae, französisch: Muses), die Göttinnen des Gesanges, später auch die der verschiedenen Dichtungsarten, der Künste und Wissenschaften. Homer nennt einmal eine, dann auch wieder mehrere, ohne bestimmte Zahl und Namen, erst später kommt die Neunzahl vor und erst Hesiod führt die neun Musen mit Namen auf:

  • Kleio (Clio), die Verkünderin;
  • Euterpe, die Erfreuerin;
  • Thaleia (Thalia), die Blühende;
  • Melpomene, die Sängerin;
  • Terpsichore, die Tanzfrohe;
  • Erato, die Liebliche;
  • Polyhymnia, die Hymnenreiche;
  • Urania, die Himmlische;
  • Kalliope, die Schönstimmige.

Sie heißen bei ihm die Töchter des Zeus und der Mnemosyne, in Pyrien am Olyimpos gezeugt. Nach Homer sind die Musen nur die Göttinnen des Gesanges, die den Dichter begeistern und ihm die Lieder in die Seele legen. Sie wohnen auf dem Olympos uud erheitern die Götter durch ihre Gesänge. [Reissmann Handlexikon 1882, 300]