Murkys, Murkybässe (1929)
Murkys (Murkybässe) nennt man fortgesetzte 0ktavenbrechungen als Begleitung, wie:
Auch Stücke mit solchen Bässen werden Murkys genannt, z. B. in Telemanns G-Moll-Suite (Nr. 6 der VI Ouvertures). Die häufige Anwendung solcher Bässe hat als faul und dilettantisch zu gelten, und es wurde über sie deshalb im 18. Jahrhundert oft gespottet, als zu der stimmenmäßigen, selbständigen Behandlung des Basses, wie sie von der Zeit des polyphonen Stils her noch in Geltung stand, die neue flächige, homophone Struktur des Tonsatzes in Gegensatz trat. Doch sind die Murkys ästhetisch wohlberechtigt und von den Meistern zu humoristischer oder pathetischer Wirkung oft genug angewandt worden. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1232]