Loure (1865)

Loure.

    1. Spanische Giga; eine zum Geschlecht der Gige [Gigue] gehörende Gattung von Tanzmelodien, doch von langsamerer Bewegung und ernsthafterem Wesen als die englische und italienische Gige. Sie steht im 3/4- oder auch 6/4-Takt, fängt im Aufschlag des Taktes an und besteht aus zwei Teilen, deren jede acht, zwölf bis sechzehn Takte enthalten kann. Wegen der Gemessenheit ihrer Bewegung liebt sie, damit der Tänzer besser im Gleichgewicht erhalten werde, auf dem ersten und dritten Viertel, vorzüglich aber auf dem ersten, einen merklichen Akzent, so dass gemeinhin folgende Notenfigur entsteht:
      Loure (Dommer 1865)

      Loure, Beispiel

      die übrigens nur selten in Noten von geringerem Werte zergliedert wird.

    2. Name eines älteren, der Müsette [sic] oder Sackpfeife ähnlichen Instrumentes.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 518]