Kirchenconcert (1840)
Kirchenconcert [Kirchenkonzert],
- eine Kompositionsgattung, welche von Lod. Viadana erfunden und 1596 oder 1597 zuerst versucht wurde. Sie bestand aus Kantilenen, welche von einer, zwei drei und mehr Stimmen ausgeführt wurden, während zur Ausfüllung der Harmonie ein harmonisches Instrument (gewöhnlich die Orgel) begleitend auftrat. Die Veranlassung hierzu ward ihm erstens durch die Rücksicht auf die von ihm oftmals wahrgenommene Unzulänglichkeit der Zahl der Sänger, die mit schlechtem Erfolg sich abmühten, zu zweien oder dreien eine vielstimmige Komposition aufzuführen, und dann durch den Wunsch, den Sängern Kompositionen für verschiedene Stimmen zu liefern, daraus sie die für sie passenden wählen und Ehre einlegen könnten (also schon damals wie jetzt!). Diese Konzerte Viadanas sind insofern merkwürdig [bemerkenswert], als in ihnen zuerst sich eine eigentliche Melodie wahrnehmen lässt und sie nebst der gleichfalls in jener Zeit erfundenen Monodie eine größere Sorgfalt der Begleitung in Anspruch nahmen und somit den bezifferten Generalbass als ein eigenes Studium begründeten (siehe Kiesewetters Gesch.). Kirchenkonzert nennt man
- ein für ein beliebiges Instrument gesetztes und zum Gebrauch für die Kirche bestimmtes Konzert. Von dem Kammerkonzert unterscheidet es sich durch die unmittelbare Verbindung der verschiedenen Sätze, durch Kürze des Ausführung, durch den ernsteren Stil und feierliche Haltung.