Intermezzo, Intermède (1840)

Intermezzo (ital.), Intermède (franz.), ein Zwischenspiel.

  1. Ein Tonstück zur Ausfüllung einer langen Pause in einem größeren oder zwischen zwei kleineren Schauspielen (vergleiche Entre-Acte).
  2. Eine kleine dramatische Darstellung, ein Singspiel, welches, ohne große Ansprüche zu machen, den Zuschauer und Zuhörer unterhalten soll und häufig als Lückenbüßer zur Ausfüllung des Theaterabends gebraucht oder auch von reisenden Sängern angewendet wird, um sich dem Publikum im dramatischen Gesang, ohne viel Vorbereitungen mit größerem Theaterpersonal, zu zeigen.

Das Intermezzo, wie es jetzt [um 1840] vorkommt, ist für etwa zwei oder drei Personen berechnet, von denen oft zwei nur stumme Rollen haben, sich daher nur auf die einfachste Handlung oder die Darstellung einzelner Situationen beschränkt, welche zu musikalischer Darstellung Gelegenheit geben, zum Beispiel die Intermezzi von Bianchi und Elmenreich, il calzolajo, der Kapellmeister.

Da die Situation nicht tief begründet und vorbereitet sein kann, so hat das Intermezzo natürlich einen leichten und heiteren Inhalt und Charakter. Nach Arteaga sollen die Intermezzi früher in Madrigalen bestanden haben, welche man zwischen den Akten sang und durch welche man die letzteren verband. Auch Ballette, welche zwischen Opern gegeben werden, kann man zuweilen Intermezzi nennen. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 237]