Echo, Widerhall (1882)

Echo, Widerhall. Da Schallwellen sich geradlinig fortpflanzen und von Flächen unter demselben Winkel reflektiert werden, unter welchem sie auffallen, so wird unter Bedingungen, die mathematisch leicht festzustellen sind, ein großer Teil der von einem tönenden Körper (zum Beispiel einer singenden oder redenden Menschenstimme) ausgehenden Schallstrahlen wieder nach diesem zurückgeführt, so dass man in der Nähe desselben den Widerhall des ursprünglichen Schalles vernimmt. Natürlich ist das Echo immer minder stark als der Anruf.

In der technischen Terminologie der musikalischen Komposition versteht man unter Echo die Wiederholung einer kurzen Phrase in verminderter Tonstärke. Häufig erscheint das Echo in der höheren oder tieferen Oktave. Beethoven treibt an mehreren Orten ein originelles Spiel mit echoartigen Wiederholungen (Sonaten Op. 81 und Op. 90).

Im Orchester ist der Effekt des Echos durch verschiedenartige Instrumentierung leicht zu erreichen, in großen Orgeln existiert ein besonderes Manual (Echowerk). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 237]