Duett (1882)

Duett (italienisch: Duetto, französisch: Duo) heißt ein Tonstück, das für zwei selbständige Stimmen komponiert ist. In der Regel bezeichnet man nur die für zwei Singstimmen komponierten Sätze als Duette, ein für zwei Instrumente eingerichteter zweistimmiger Satz heißt in der Regel Duo.

Das Duett findet sich schon bei den ältesten niederländischen Kontrapunktisten, wie Dufay, Ockenheim, Josquin usw., welche ganze Sätze in ihren Messen nur als Kanons für zwei Stimmen behandeln. Als dann der Einzelgesang beim Ausgange des 16. Jahrhunderts zur Entwicklung gelangte, fanden auch die mehrstimmigen Soloformen die entsprechende Pflege, und das Duett wurde ebenso fleißig als weltliches, als sogenanntes Kammerduett, wie in den kirchlichen Formen mit Vorliebe geübt und fand allmählich auch seinen Weg in die Oper und das Oratorium (siehe dort). [Reissmann Handlexikon 1882, 118f]