Musiklexikon: Was bedeutet Drehorgel?

Drehorgel (1929)

Drehorgel, eine tragbare kleine Orgel mit gedeckten Pfeifen oder auch mit Zungen, durch eine Kurbel nicht nur mit Wind versorgt, sondern auch gespielt, indem eine dadurch in Umdrehung versetzte, mit Stiften versehene Walze oder in [um 1930] neuerer Zeit auch eine gelochte Scheibe (Notenblatt) die Ventile zu den Pfeifen öffnet. Vgl. Mechanische Musikwerke. Nicht selten ist die Drehorgel auch mit einem Tremulanten versehen, welcher den Ton intermittierend macht (Wimmerorgel). Die Drehorgel ist das verbreitetste Instrument der musizierenden Bettler und hat die ältere Drehleier (siehe Musette) verdrängt. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 425]

Drehorgel (1882)

Drehorgel oder Leierkasten, besteht aus einem bequem tragbaren Kasten, in welchem zwei bis drei Register Pfeifen liegen, die einen Umfang von zwei oder drei Oktaven ergeben. Diese werden durch eine vermittelst einer Walze in Bewegung gesetzte Art Klaviatur zum Tönen gebracht. Die Walze ist mit genau nach der betreffenden Melodie und Begleitung geordneten Stiften versehen, welche bei der Bewegung die entsprechenden Tasten niederdrücken und dadurch die Ventile der Windlade für die Dauer des Tons öffnen, so dass der durch einen kleinen Faltenbalg zugeführte Wind in die Pfeifen treten kann. [Reissmann Handlexikon 1882, 116]